Die Korrespondenz zwischen Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen und der Reichsstadt Nürnberg. Analyse und Edition

Die Korrespondenz zwischen Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen und der Reichsstadt Nürnberg. Analyse und Edition (Kieler Werkstücke. Reihe E: Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 10), Frankfurt am Main u.a. 2011. 690 S., 5 Abb.

Die Reichsstadt Nürnberg hat um 1500 einen umfangreichen Schriftwechsel mit Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen (1487-1525) geführt, der die vielschichtigen Beziehungen zwischen dem Nürnberger Rat und Kursachsen auf einzigartige Weise beleuchtet. Die 446 Briefe umfassende Korrespondenz wird nunmehr in einer vollständigen Edition vorgelegt. Deren Auswertung macht deutlich, dass der Kurfürst von Sachsen gegenüber Nürnberg zeitweise eine königsähnliche Rolle einnahm und damit ein politisches Vakuum füllte, das durch die vor allem auf die Außenbeziehungen des Reiches konzentrierte Politik Maximilians I. entstanden war. Von der engen Beziehung profitierten beide Seiten: Nürnberg genoss die Unterstützung des Kurfürsten im Kampf gegen die zahlreichen äußeren Bedrohungen. Friedrich der Weise wiederum nutzte die Möglichkeit, in der Reichsstadt Münzen prägen zu lassen und das exklusive Wissen weiterer Nürnberger Handwerker für sich in Anspruch zu nehmen.

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Rezensionen

Insgesamt zeichnet sich die Arbeit Westphals […] durch eine vorbildliche Akribie aus. […] Westphals Schluss, dass „nicht der König […], sondern Kurfürst Friedrich von Sachsen […] zwischen 1500 und 1525 maßgeblicher Faktor und Katalysator der Nürnberger Politik [war]“ (S. 167), wird von ihr auf breiter Quellengrundlage überzeugend belegt. […] Insgesamt hat Sina Westphal […] eine Arbeit vorgelegt, welche die bisher zu den Ernestinern für die Zeit um 1500 vorliegenden gedruckten Quellen um mehrere wichtige Aspekte erweitert und zudem gerade zu den wirtschaftlichen Aspekten der sächsisch-nürnbergischen Beziehungen vielfach Neuland erschließt. Besonders durch die in der Korrespondenz weit gestreuten Themen stellt die Edition zudem auch über die Belange des sächsischen Hofs und der Stadt Nürnberg hinaus eine wahre Fundgrube dar, welche hoffentlich (dem Vorwort nach zu urteilen auch im Sinne der Bearbeiterin) zu weiteren Forschungen anzuregen vermag.“

Benjamin Müsegades, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte 83 (2012), S. 293f.

Westphals Buch enthält eine Fülle von Details, welche auch für die Entwicklung in Kursachsen […], im Vorfeld und in den ersten sieben Jahren der Reformation, immense Bedeutung besitzen […]. Der Band ist durch einen ausführlichen Index der Personen, Orte und Sachen (655-683) sehr gut erschlossen.

Heiner Lück, in: Archiv für Reformationsgeschichte, Beiheft, Literaturbericht 41 (2012), S. 84.

 

Förderung

Die Dissertation wurde durch ein Promotionsstipendium der Gerda Henkel Stiftung gefördert.